Sie zogen aus um zu erkunden
Pflanz und Tier im Regenwald.
Beschwerlich war der Weg gewunden
Bis rauf zum Gipfel ohne Halt.
Geplagt von Feuchtigkeit und Hitze,
Des Donners Grollen nahte schon,
Entfleuchten dreckelige Witze,
denn das Niveau war längst verlor´n.
Hoch oben auf des Berges Höh´,
Sie trauten ihren Augen kaum,
Stand trotzend der Gewitter-Boe
Der große, goldne Brahma-Baum
Surreal, fast wie im Traum.
Die Sünde rann aus seiner Frucht
Wie sprudelnd Wasser wilder Schaum
Hinab zur kühlen Meeresbucht.
Verzückung und Verlockung war
So groß, dass niemand sich ihr konnt´ erwehren.
Brasiliens Wälder, Leo´s Bar,
Sie waren nicht mehr zu bekehren.
Das erste Bier um 6 Uhr 30,
Vögelnd zwischen Netzen laufen,
Frösche suchen extra fleißig
Und bis spät nachts Caipi saufen.
Gruppenknuddeln, Hängematte,
Lumpi´s Scheiße unterm Fuß,
Geburtstagstorte, Bambuslatte,
Frau Loss winkt noch zum Abschiedsgruß.
Unvergesslich ward die Reise
Nicht zuletzt durch viele Wunden,
doch weinen müssen wir nur leise,
denn neue Freunde haben sich gefunden.
©Christl Croft